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Die Exposition der Wachsfiguren unter Karlstein erinnert uns teils an das Wachsmuseum Madame Tussaud, teils das Hororhaus der Wachsfiguren. Außer bekannten Herrschern, Feldherren und Künstlern aus der böhmischen und auch ausländischen Geschichte kann der Besucher einen Henker, einen Rattenfänger oder die Weiße Frau treffen.
Öffnungszeiten | |
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täglich | 10:00 – 16:00 |
Bemerkung: Die Öffnungszeit ist saisonbedingt der Burgöffnungszeiten angepasst. Aktuelle Informationen am Tel. +420 311 681 226.
Eintritt | |
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Erwachsene | 100 Kè / 4 EUR |
Kinder, Studenten, Senioren | 70 Kè / 3 EUR |
Familieneintritt (2 Erwachsene + max. 2 Kinder) | 270 Kè / 11 EUR |
Schulgruppen | 40 Kè / 1,5 EUR |
Adresse: Karlštejn 173, 267 18
Telefon, fax: +420 311 681 226
E-mail: [email protected]
Die Museumbesichtigung beginnt beim „Erwachsenen“kaleidoskop. Ein Kinderspielzeug, das durch eine Plastikröhre eine unendliche Welt der Fantasie öffnet, ändert sich hier in eine großartige Schau für Angehörige aller Generationen. Eine imaginäre Kugel, durch Schätze böhmischer Herrscher, architektonische Sehenswürdigkeiten und frische Natur leuchtend, ist siebzig Meter hoch. Sie wurde durch Hintergrundprojektion und unzählige Spiegel geschaffen.
Dem Zimmerer, Knappen, Schützen und Töpfer spielt zur Arbeit ein mittelalterlicher Musiker – ein Rattenfänger. Alle sind zeitgemäß gekleidet und mit hölzernen Wänden eigener Werkstätte umgeben, wo historisches Werkzeug hängt. Niemandem würde man glauben, dass sie aus Wachs sind. Der Glasmeister bläst in die vorbereitete Form ein Glasgefäß aus, der Münzmacher prägt mit einem Schlag zweiseitige Münzen aus. Münzmacher aus Fleisch und Knochen finden Sie jeden Tag auf dem Karlsteiner Burghof.
Hinter der Ecke zwinkert Ihnen ein Henker zu und Sie erzittern unwillkürlich. Mittelalterliche Bestrafung ist nichts für einen modernen Demokraten. Die Schuldigen wurden an den Pranger gestellt, gegeißelt, gepeitscht, es wurden Ihnen Ohren oder die Zunge abgeschnitten, Glieder abgehackt, unehrenhafte Zeichen gebrannt oder sie wurden direkt gehängt. Über leidende Gefangene wacht hier die Weiße Frau und der Kerkermeister.
Im Karlsteiner Museum darf die Figur des Burggründers nicht fehlen. Den König amüsiert der traditionell gekleidete Narr. Seine Stückchen sehen sich auch alle Karls Ehefrauen: Blanka von Valois, Anna Falcká, Anna Svídnická und Alžbìta Pomoøanská. Die letzte war angeblich außergewöhnlich kräftig und eiserne Barren konnte sie mit bloßen Händen biegen. Über ihren guten Gesundheitszustand zeugt auch die Tatsache, dass sie ihrem Gatten sechs Kinder gab.
Rudolf II. winkt still seinen begabtesten Künstlern. Astronom Tycho Brahe mit seiner Kunstnase bildet ein Sonnensystemmodell, wo sich alles um die Erde dreht. Der Jude Jehuda Löw arbeitet an dem mächtigen Golem aus Ton. Edward Kelley (den auf der Austellung seine mythische Sirael vertritt) brennt alles Mögliche, um Gold herzustellen. Man sagt, dass er beim Pflaumenbrennen Sliwowitz erfand.
Grobe Musik gewöhnlichen Volkes wechselte längst die Klassik aus. Aus den Schaufenstern, mit schweren Vorhängen und silbervergoldetem Möbel geschmückt, steigen Maria Terezia, Napoleon oder Franz Joseph aus. In dem letzten Expositionraum versammelte sich ungewöhnliche Gesellschaft: neben Beneš mit abgebrochener Hand steht hier Masaryk mit Havel; die Krone der Künstler bilden Dvoøák und Smetana und über alle wacht Mutter Theresia. Auf einem Sessel macht sich der lächelnde Švejk breit und zum Abschied winkt uns sogar der Urvater Tscheche. Der Urahn, der eins auf dem Berg Øíp stehen blieb, um uns diesen „Ort mit Honig überströmt“ zuzuweisen, beendet symbolisch die Besichtigung wichtiger Personen (nicht nur) tschechischer Geschichte.